Coronaschutz in der Altenpflege
„Wer sich die bisherigen Daten zu Corona-Sterbefällen anschaut, sieht klar, dass das Durchschnittsalter der Todesopfer bei ungefähr 78 Jahren liegt und nur sehr wenige der untersuchten Sterbefälle keine Vorerkrankung hatten. Wenn also klar hervorgeht, wer die gefährdeste Risikogruppe überhaupt ist, dann weiß man doch auch sofort, wo sie lebt: In großer Zahl in unseren Pflege- und Altenheimen! Insofern ist es mehr als unverständlich, dass die Ausstattung mit adäquater Schutzausrüstung für die gesamte Altenpflege politisch nicht genauso wichtig genommen wird, wie die der Krankenhäuser!“
Dietrich Bauer, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Sachsen, appelliert daher dringend an die Verantwortlichen, Alten- und Pflegeheime sowie die ambulanten Dienste bei der Zuteilung mit den wichtigen Dingen wie Schutzmasken, Schutzkitteln usw. an die gleiche Stelle wie Krankenhäuser zu setzen. Daneben müsse auch die Versorgung der ambulanten Pflegedienste gewährleistet sein. „Die Pflegekräfte gehen von Haus zu Haus. Sie müssen sich vor Ansteckung schützen und sie müssen die zu versorgenden Menschen davor schützen! Die Altenpflege steht vor einer historischen Herausforderung. Es geht jetzt sehr konkret um Menschenleben!“
In diesem Zusammenhang erinnert Bauer aber auch an die Einrichtungen der Eingliederungshilfe: „Menschen mit Behinderungen mit einem hohen Unterstützungsbedarf, die in den Wohnstätten leben, gehören genauso zu den Risikogruppen. Auch sie bedürfen eines besonderen Schutzes!“